Übergang Schule und Beruf

Die Astrid-Lindgren-Schule nimmt am Modellprojekt "Übergang Schule Beruf - erweiterte vertiefte Berufsorientierung" teil. Das Ziel soll es sein, allen Schülerinnen und Schülern von Förderzentren geistige Entwicklung (GE) und körperliche und motorische Entwicklung (K), sowie von den genannten Förderzentren betreuten Integrationsschülerinnen und -schülern an allgemein bildenden Schulen (I-Schülerinnen und -schülern) entsprechend ihren individuellen Kompetenzen einen erfolgreichen Einstieg in die Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.

Leitlinien

Hierfür soll den jungen Menschen während der Schulzeit die dafür erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen vermittelt werden. Zudem muss eine intensive Vorbereitung auf eine Berufswahl stattfinden. Durch diese betriebliche Orientierung soll sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Schülerinnen und Schüler einer dauerhaften Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt außerhalb einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen nachgehen können.
(Auszüge aus: "Eckpunkte für die Erarbeitung von Vorschlägen für landesweite Leitlinien/Empfehlungen für die Gestaltung von Übergangsprozessen für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung in das Berufsleben")

Erarbeitet und getragen wird das Projekt von folgenden Stellen:

  • Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit,
  • Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit und
  • Ministerium für Schule und Berufsbildung

Integrationsfachdienst Dithmarschen

Durchgeführt wird die Maßnahme an der Astrid-Lindgren-Schule vom Integrationsfachdienst. Der IFD ist ein sozialer Dienst, der die Aufgabe hat, schwerbehinderte Menschen bei ihrer Integration ins Arbeitsleben zu unterstützen. In Dithmarschen ist der IFD bei der Brücke Schleswig-Holstein angesiedelt.

1. Phase

Die erste Phase der vertieften Berufsorientierung dauert in diesem Schuljahr sechs Monate und umfasst schulische Inhalte und Praktika in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes. Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule, die sich im 10. Schulbesuchsjahr befinden, wenn sie ihr Interesse bekunden und ihre Eltern bzw. ihre Erziehungsberechtigten eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Unterricht

In der Schule arbeitet eine Mitarbeiterin des IFDs mit den Schülerinnen und Schülern an einem Tag in der Woche zu den Fragen:

  • Was kann ich gut?
  • Was interessiert mich?
  • Was möchte ich arbeiten?
  • Wie möchte ich leben?
  • Was möchte ich noch lernen?

Praktikum

Daran anschließen werden sich Praktika in Betrieben der Region, die der IFD vermittelt. Ein Schnupperpraktikum dauert zwei bis vier Tage, während ein Orientierungspraktikum bis zu zwei Wochen lang sein kann. Die Unterstützung am Arbeitsplatz richtet sich nach dem individuellen Hilfebedarf der Schülerin bzw. des Schülers. Die Praktikumserfahrungen werden einzeln mit den Schülerinnen und Schülern ausgewertet.

Die Möglichkeit, in dieser Weise Einblicke in die allgemeine Arbeitswelt zu gewinnen, kann eine Bereicherung für unsere Jugendlichen und für unseren schulinternen Lehrplan im Hinblick auf die Berufsorientierung darstellen. In der Werkstufe machen unsere Schülerinnen und Schüler bereits 8 bis 10 Wochen dauernde Praktika, bei denen sie einmal in der Woche in einen Betrieb oder in eine Arbeitsgruppe bei der Stiftung Mensch gehen.

Berufswegekonferenz

Die erste Phase schließt mit einer Berufswegekonferenz (BWK) ab.
Die BWK findet im Juni 2011 statt. Für jede einzelne Schülerin und für jeden einzelnen Schüler werden die bisher gemachten Erfahrungen ausgewertet und die weiteren Schritte geplant. An der BWK nehmen neben der Schülerin bzw. dem Schüler folgende Personen und Institutionen teil:

  • ihre/seine Eltern bzw. Erziehungsberechtigten
  • der IFD
  • die Schule
  • die örtliche Agentur für Arbeit
  • Vertreter des Kreises
  • eventuell: Vertreter/in des Praktikumsbetriebes.

2. Phase

In der zweiten Phase sollen die gemachten Erfahrungen aufgegriffen und erweitert werden. Auch hierbei wird in der Schule zum Thema Berufsorientierung gearbeitet und die Dauer des Praktikums gesteigert. Idealerweise in einem Betrieb, der die Möglichkeit für eine dauerhafte Beschäftigung bietet.

Auch die zweite Phase am Ende des 11. Schulbesuchsjahres schließt mit einer Berufswegekonferenz ab, an der die oben genannten Beteiligten teilnehmen.
Das Ergebnis dieser BWK ist offen. Folgende Empfehlungen sind möglich:

  • Die Schülerin bzw. der Schüler verlässt nach diesem Schuljahr die Schule, um eine geeignet erscheinende Maßnahme durchzuführen (z.B. Unterstützte Beschäftigung, betriebliche Ausbildung, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung)
  • Die Schülerin bzw. der Schüler bleibt noch ein Jahr in der Schule und erhält ergänzende Berufsorientierung durch den IFD.
  • Die Schülerin bzw. der Schüler erklärt, dass sie/er zukünftig in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen arbeiten möchte. Sie/Er besucht im Folgejahr die Abschlussklasse ohne Projektteilnahme.